Grenzen setzen in der Liebe: Die Schritt-für-Schritt-Anleitung

Grenzen setzen

in der Liebe

Schritt-für-Schritt-Anleitung ZU

gesunden Grenzen


Grenzen setzen in Beziehung
Grenzen setzen lernen in der Liebe Beziehung

GRENZEN SETZEN IN DER LIEBE

Fühlst du dich häufig ausgenutzt?

Kommt dir eure Beziehung wie eine emotionale Achterbahn vor? In einem Moment gleicht sie Phantasialand, im nächsten landest du im Horrorland? 

Gibst du lieber deine Bedürfnisse auf, um nicht wieder im endlosen Streitkarussell mit ihm zu enden?

Gehst du euren Beziehungsproblemen aus dem Weg? In der Hoffnung, sie verschwinden von allein?

„Bloß keinen Konflikt anzetteln!“, lautet deine größte Überlebensstrategie?

Schluckst du verletzende Kommentare seiner Freunde stillschweigend herunter, anstatt zu Wort zu kommen oder zumindest deinen Partner darum zu bitten, dich beim nächsten Mal in Schutz zu nehmen? 

Hast du ständig das Bedürfnis, die Probleme deines Partners lösen zu müssen? Oder in die Mutterrolle zu schlüpfen und ihn zu bemuttern? Wichtige Entscheidungen für ihn zu treffen?

Du müsstest einen oder mehrere der aufgezählten Punkte bejahen? 

Dann deutet alles darauf hin, dass du nicht in der Lage bist, klare und gesunde Grenzen zu setzen. 

Ich sage dir das nicht, um dich zu verurteilen.

Wie auch?

Wie kann ich einen verurteilenden Stein in deine Richtung werfen, wenn ich selbst damit zu kämpfen habe?!  

Vielmehr möchte ich dir die Augen für die Wahrheit öffnen. Ja, vielleicht auch ein wenig Salz in die offene Wunde streuen. Um dich zu alarmieren. 

Damit wir zusammen lernen können, wie das mit dem Grenzen setzen besser funktioniert.

Bist du bereit, uns beiden eine Chance zu geben?

Dann lass uns loslegen!

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WAS SIND GRENZEN UND WARUM IST GRENZEN SETZEN SO WICHTIG IN BEZIEHUNGEN?

Grenzen setzen lernen in der Liebe

# 1: GRENZEN DEFINIEREN DIE VERANTWORTUNG

Grenzen sind symbolische Leitlinien, die zwei Dinge oder zwei Menschen voneinander trennen. Sie definieren, wo das eine endet und das andere beginnt. Damit legen sie fest, wo deine Verantwortung endet. Und seine beginnt.

Das erlaubt euch als Paar, euren eigenen Teil in der Beziehung zu erkennen und die Verantwortung dafür zu tragen: Egal, ob es dabei um eure Gefühle, Einstellungen, Gedanken, Werte oder Verhaltensweisen geht. 

Ein Beispiel:
Mein Frust (mein Gefühl) darüber, dass mein Partner die Abende am Handy verbringt (sein Verhalten), anstatt uns Zeit zu widmen (mein Wunsch abgeleitet aus meinem Wertsystem).
 

Das Verhalten meines Partners habe ich nicht unter Kontrolle. Diese Verantwortung liegt allein in seiner Hand.  

Ich kann ihn lediglich mit meiner Reaktion, die ich sehr wohl unter Kontrolle habe, beeinflussen: Werde ich wütend und fordernd oder bitte ich ihn darum, uns abends mehr Zeit zu widmen? Zum Beispiel bei einem Spaziergang.

Gesunde Grenzen setzen heißt daher: Die Verantwortung für eigene Gefühle und Verhaltensweisen zu übernehmen. UND sich von der Verantwortung für Verhaltensweisen und Gefühle des Partners zu befreien.

Wenn du keine Grenzen setzen kannst, hast du eins der folgenden zwei Probleme:

„Das Opfer“
Du bist nicht in der Lage, die Verantwortung für dein Unglück zu übernehmen. Stattdessen beschuldigst du andere und schlüpfst damit in die Opferrolle.

„Der Retter“
Du übernimmst die Verantwortung für die Probleme anderer und schlüpfst damit in die Retterrolle.

Paradoxerweise ziehen sich beide Protagonisten, Oper und Retter, magisch an.  

Das Opfer kreiert immer mehr Probleme, um zu der Liebe, nach der es sich sehnt, zu gelangen. Es fühlt sich geliebt, wenn andere ihm aus dem Unglück heraushelfen. 

Der Retter freut sich darüber, immer mehr Probleme zu lösen, da er auf diese Weise seinen Durst nach Liebe stillt. Er fühlt sich geliebt, wenn er von anderen gebraucht wird. 

Ein typisches Szenario einer​ toxischen Beziehung

Der erste Schritt, diesem Szenario ein Ende zu setzen: Grenzen setzen zu lernen.

# 2: GRENZEN SCHÜTZEN vor Liebesdieben

Ähnlich wie die Grenzzäune rund ums Eigenheim, sorgen Grenzen in Beziehungen dafür, dass alles Gute im Beziehungshaus verbleibt und alles Schlechte draußen bleibt. 

Insofern haben Grenzen eine Schutzfunktion.

Nicht nur für dich und deinen Partner als Individuen, die voneinander geschätzt und respektiert werden. Grenzen setzen zu lernen bedeutet nämlich sich selbst lieben zu lernen

Sondern auch für euch als Paar.

Die Fähigkeit, gesunde Grenzen setzen zu können, wird so häufig unterschätzt. Dabei zählt sie zu den größten Couple Goals, die ihr euch als Paar setzen solltet.

# LESETIPP:

21 echte Couple Goals

Beliebte externe Eindringlinge, vor denen ihr euer Beziehungsglück in Schutz nehmen solltet: übermäßiger Technologie Konsum, Stress im Job, Geldausgaben, keine Zeit füreinander oder der negative Einfluss von Freunden oder Familienmitgliedern. 

Lernt ihr es, klare Grenzen zu setzen, könnt ihr den Schaden dieser „Liebesdiebe“ deutlich minimieren. 

WAS GRENZEN SETZEN (NICHT) BEDEUTET:
DIE GRÖSSTEN MISSVERSTÄNDNISSE RUND UM GRENZEN SETZEN

Irrtum # 1:
GRENZEN SETZEN IST „EGOISTISCH“

Grenzen setzen ist egoistisch

Einer der größten Irrtümer ruht in der Annahme, dass Grenzen setzen egoistisch oder sogar moralisch verwerflich in einer Partnerschaft sei. 

Wahre Liebe erfordert doch von uns, uns füreinander aufzuopfern? Sich um die Gefühls- und Gedankenwelt des anderen zu sorgen? Nach Harmonie und Empathie zu streben? 

Richtig?

Grenzen dagegen entzweien uns. Wir werden egozentrisch, gleichgültig und sind nur darauf aus, uns selbst zu schützen... 

Oder?

Falsch!

Du wirst manchmal Konflikte offen ansprechen müssen, anstatt dich dein Leben lang hinter der Harmonie-Fassade zu verstecken. Du wirst nicht jeden Wunsch deines Partners von seinen Augen ablesen können. Und ja, manchmal wirst du ihn verletzten.

Und das ist normal. 

In einer glücklichen Beziehung geht es nicht darum, bloß keine negativen Emotionen im Partner zu erregen. Sondern vielmehr darum, sich gegenseitig zu unterstützen in guten wie in schlechten Zeiten. 

Das heißt nicht, dass du nie Opfer für die Liebe bringen darfst.

Nein. Wenn du dieses Opfer für ihn wirklich bringen willst, dann spricht absolut nichts dagegen.  

Wenn du es allerdings nur erbringst, weil du dich dazu verpflichtet fühlst oder Angst vor den Konsequenzen hast, zum Beispiel, einen Konflikt zu entfachen oder aus Angst, ihn zu verlieren, dann bringst du das Opfer nicht aus Liebe. Sondern aus Furcht oder Verpflichtung.

Dich ständig für ihn aufzuopfern, macht dich mit jedem Mal verbitterter. Und ihn unbewusst egozentrischer. Das ist keine gute Grundlage für eine gesunde Beziehung.

Gesunde Grenzen schützen und erlauben euch, Furcht und Pflichtgefühle auszutreiben. Damit die reine Liebe fließen kann.  

Irrtum # 2: GRENZEN SIND FÜR ANDERE

Grenzen setzen Zitat Robert Frost
Grenzen setzen Zitat Robert Frost

Ja, gute Grenz-Zäune sorgen für gute Nachbarn!

Das heißt allerdings nicht, dass du die Grenzzäune um das Haus deines Nachbarn setzt und ihm diktierst, wo er sich zu bewegen hat. 

Sondern, um dein eigenes Haus herum, damit du die Kontrolle darüber hast, dass nichts Negatives in dein Haus eindringt.

Was das für dich heißt? Grenzen setzt du nicht um deinen Partner herum! Sondern um dich selbst.

Für mich sah die Realität mit Grenzen setzen häufig so aus:

Ich würde zu meinem Partner hingehen und ihm vorwerfen, wie viel Zeit er neuerdings an seinem Handy verbringt. Anstatt den Abend uns zu widmen. So ein Verhalten gehe gar nicht ... 

Dann wäre ich im ersten Moment stolz auf mich, dass ich ihm endlich meine Meinung richtig geigen konnte. Und würde einfach hoffen, dass er sein Verhalten ändert.

Vielleicht würde ich ihm on-top ins schlechte Gewissen reden, wie er uns immer mehr vernachlässigt und überhaupt, warum er sich so distanziert... So etwas gehe übrigens auch überhaupt nicht.

# LESETIPP:

ER DISTANZIERT SICH

Schmollmund. Tränen. Und Drama in Begleitung. 

gesunde Grenzen setzen lernen

Kennst du, oder?

Abgesehen davon, dass diese Art, meine Grenzen zu kommunizieren niemals auf offene Ohren stieß, hatte ich ein weiteres Problem: 

Ich habe die Grenzen nicht für mich, sondern für ihn gezogen.

Da ich sein Verhalten nicht kontrollieren kann, war ich seiner Reaktion oder ihrer Abwesenheit jedes Mal ausgeliefert. 

​Welche Fragen ich mir stattdessen stellen müsste: 

  • Wie gehe ich damit um, wenn er meinen Wunsch nicht respektiert? 
  • Was bedeutet es für mich? Und für unsere Beziehung? 
  • Können wir solch ein Verhalten in unserer Beziehung tolerieren? Wie lange?
  • Und ist mein Wunsch nach Nähe bzw. mein Verhalten, um an mein Ziel zu kommen, sinnvoll? 

GESUNDE GRENZEN SETZEN:
DIE SCHRITT-FÜR-SCHRITT-ANLEITUNG FÜR PAARE

Grenzen setzen in Beziehung Paare

Zunächst geht es darum, Selbsterkenntnis über dich und deine Grenzen zu erlangen. Daher machst du die ersten drei Schritte ohne deinen Partner. Erst danach integrierst du ihn.

SCHRITT 1: WO BESTEHT EIN BEDARF, GRENZEN ZU SETZEN?

Wo besteht für dich oder für euch beide als Paar Potenzial, Grenzen zu definieren? Was stört dich? Welche Bereiche hemmen euch? Wo switcht ihr beide in einen verkrampften Überlebensmodus?

Hinweis: Die Antworten auf diese Fragen findest du in den Konflikten und den zu lösenden Beziehungsproblemen, die immer wieder diskutiert werden.

Beispiele

  • Zeit am Handy/PC
  • Haushaltsführung
  • Alkoholkonsum & Party
  • Stress im Job & Arbeitszeiten
  • er ignoriert dich

SCHRITT 2: WARUM IST DAS EIN PROBLEM?
[SPOILER: DEINE WERTE!]

Finde nun heraus, welches Verhalten dich stört und benenne das Gefühl, das in dir dabei hervorgerufen wird. 

Zum Beispiel:
Sein Verhalten: Er verbringt den ganzen Abend am Handy.
Mein Gefühl: Ich fühle mich alleingelassen, vernachlässigt und ungewollt. 

Dann überlegst du, warum dich sein Verhalten zu diesem Gefühl verleitet. 

Hinweis: Die Antwort auf diese Frage kannst du aus deinen Werten ableiten. 

In meinem Beispiel wären es: emotionale Nähe, Zuneigung und Zweisamkeit als Ausdruck unserer Liebe. 

SCHRITT 3: VOR DER EIGENEN HAUSTÜR KEHREN

Grenzen setzen Werte Liebeskompass
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Wenn Ehrlichkeit bei dir ganz oben auf der Werteliste steht, du dich jedoch hinter seinem Rücken über ihn beschwerst, wie lässt sich das mit deinem Wertsystem vereinbaren? 

Wenn du von ihm Zuverlässigkeit einforderst, selbst aber zu jedem Termin zu spät kommst, was spiegelst du wieder?

Dein erster Schritt zur Besserung ist daher: Vor deiner eigenen Haustür kehren. 

SCHRITT 4: GRENZEN & IDEALBILD KOMMUNIZIEREN

Teile ihm nun deine Erwartungen, Wünsche und Grenzen mit. 

Hör auf, zu antizipieren, dass er deine Gedanken lesen kann. Und im Anschluss an ihm zu nörgeln, dass er es nicht gebacken kriegt.

Unausgesprochene Erwartungen und Nörgelei gehören zu den größten Beziehungskillern. Gib beiden keine Chance. Weitere Beziehungskiller habe ich dir hier in meiner "Mach-das-bloß-nicht-Liste" zusammengefasst:

Wie du das zum Beispiel in meinem Handy-Beispiel machen könntest:

"Wenn du den ganzen Abend an deinem Handy verbringst, fühle ich mich vernachlässigt, alleingelassen und ungewollt. Ich wünsche mir von dir, dass du abends eine Stunde für uns freiräumst. Kannst du das für uns tun?"

Und dann lasse ich ihn aussprechen. Und höre zu. Punkt.

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SCHRITT 5: GRENZEN SETZEN VS. GEMEINSAM VERHANDELN

Vielleicht wird er ein Problem damit haben. Vielleicht sind manche deiner Erwartungen zu hochgesteckt? Gebe ihm den Raum, das offen zuzugeben. 

Ziehe die bittere Wahrheit der süßen Lüge vor.

Brainstormed gemeinsam, welche Möglichkeiten es gibt und testet aus, ob sie für euch beide wirklich funktionieren.

Wenn nicht, dann kommt wieder zusammen und testet den nächsten Lösungsvorschlag.

SCHRITT 6: KONSEQUENZEN, WENN GRENZEN ÜBERSCHRITTEN WERDEN

Du hast deinem Partner deinen Wunsch vorgebracht, ihr habt euch auf einen Lösungsweg geeinigt und trotzdem hält er sich nicht dran?

Was nun? Wie reagierst du, wenn Grenzen nicht eingehalten werden, obwohl ihr sie gemeinsam durchgesprochen habt?

Konsequenzen definieren. 

Zugegeben. Kein so leichter Schritt.  

Ich nehme auch lieber im guten Einvernehmen an, dass mein Partner schon kooperieren wird. Anstatt darüber nachzudenken, was ich von ihm erwarte, wenn er Grenzen überschreitet.

Ein Fehler.

Denn es hilft, Konsequenzen zu definieren. Ungemein. 

Nicht nur mir. Sondern auch ihm. Denn so weiß er ganz genau, wie er es wieder gut macht.

Zum Handy-Beispiel: 

Wenn er sich nicht an unsere Abmachung, sich abends für uns Zeit zu nehmen, hält, wünsche ich mir eine Entschuldigung von ihm. Und die Initiative, gemeinsam Zeit zu verbringen.

DIE GRENZEN ALLER GUTEN GRENZEN

gesunde Grenzen setzen Freiraum geben

Eine Anmerkung zum Schluss: Grenzen dienen dem Schutz und nicht dem Missbrauch. 

Gute und gesunde Grenzen fördern den Respekt und eine ausgeglichene Nähe-und-Distanz Balance zwischen euch. Schlechte Grenzen missbrauchen die Freiheiten des anderen. 

Eine gesunde Balance erreicht ihr mit dieser Zauberformel:



So viel Freiheit wie möglich. So viele Grenzen wie nötig. Nicht umgekehrt.

von Herz zu Herz

deine Kristina



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4 Kommentare

  • Diana

    Wow!!!

    Was für ein toller Blog.
    So viel Herz fürs Detail.

    Daaaanke

    • Kristina

      Ein fettes Dankeschön von mir, Diana! ☺️❤️

  • Eva

    Es ist ein schwieriger Schritt Grenzen für mich zu definieren und noch schwerer die Konsequenzen, bei Überschreitung, auch durchzuziehen.
    Ich gebe dir vollkommen recht, dass es sein muss und versuche mein Bestes um deine Ratschläge umzusetzen. Denn langfristig gesehen wird es sich sicher lohnen!
    Das Handy Beispiel finde ich besonders gelungen, da ich (unter anderem) genau dieses Problem auch schon ansprechen musste 😉

    Danke für deinen Blog <3

    • Kristina

      Liebe Eva,

      ich glaube, vielen fällt das schwer. Zumindest mir und vielen meiner Leserinnen. Wir bekommen es auch selten richtig beigebracht, muss man dazu sagen. Aber wenn wir jeden Tag ein Dominosteinchen aufstellen und es üben haben wir am Ende einen unaufhaltsamen Kraftakt erreicht.

      Es freut mich zu lesen, dass nicht nur ich so ein Problem mit Handy habe 😀
      Fühlt man sich doch gleich „normaler“ 🙂

      Einen schönen Tag dir noch.

      Liebe Grüße <3
      Kristina

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