Mutterrolle
in Beziehung
Geliebte vs.
zweite Mama
– WER bist DU?
Die Mutterrolle in Beziehungen
„Schatz, meinst du nicht, dass du zu sommerlich gepackt hast?
Willst du nicht doch die warme Jacke einpacken?“, frage ich ihn.
„Und was ist mit der hübschen Hose, die ich so toll an dir finde? Hast du sie mitgenommen?“
Bevor wir uns auf den Weg zum Flughafen machen, werfe ich ihm hinterher: „Was ist mit deinem Personalausweis? Hast du an ihn gedacht?“ „Schau lieber nochmal nach.“, empfehle ich ihm und blicke überprüfend auf die Flugtickets in meiner Hand.
Die habe ich gebucht.
Die Unterkünfte übrigens auch.
Und eine Liste mit den Wanderzielen, die in der Regel sein Metier sind, habe ich – ganz vorbildlich – auch schon angelegt.
Als ich dann aushole, um ihn erneut zu fragen, ob er sich wirklich sicher ist, dass er nichts essen möchte – schließlich soll mein Liebster bloß nicht verhungern – ist er sichtlich genervt von mir.
„Mach dir keinen Kopf um mich, bitte. Ich kann schon für mich sorgen. Ich bin kein kleines Kind.“, erwidert er hastig und gereizt.
Zunächst verwirrt, doch dann frustriert: „Ich will ihm doch nur helfen“, denke ich mir.
Ihn bemuttern?
Pah. Das wollte ich mir in dem Moment nicht wirklich eingestehen. Vielmehr war ich damit beschäftigt, mir einen fetten Schmollmund zuzulegen. Wie kann er nur so undankbar sein…
Ein perfekter Start für unseren langersehnten Urlaub … 🙂
Kennst du diese lieb gemeinten Ratschläge und Sorgen?
Hast du auch ständig das Bedürfnis, dich um deinen Mann 200% kümmern zu wollen?
Mehr als er jemals gewünscht, geschweige denn gebeten hat?
Schlüpfst du auch gern in die Mutterrolle, in der du es einfach nicht lassen kannst, deinem Mann Tipps zu geben, was und wie er etwas ausführen soll? Fällt es dir schwer, Grenzen einzuhalten?
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GRENZEN SETZEN IN DER LIEBE
Bist du die Mutter und er das Kind?
Dann lies unbedingt weiter!
Die Mutterolle verlangt einen hohen Preis
Mit deiner fürsorglichen Mutterrolle hast du nur gute Absichten, ich weiß.
Und ziemlich viele andere Frauen genauso:
Auch ich hatte sie.
Ich war besessen von dem Wunsch, die perfekte Partnerin zu sein.
Die vorbildliche, russische Erziehung hatte ich – auch wenn ich es mir nie eingestehen wollte – ganz tief in mir verinnerlicht. Schließlich schickte es sich doch für eine liebevolle Frau, ihren Partner 24/7 zu umsorgen. Ihm sollte es mit mir niemals an etwas fehlen. (Ich übertreibe ein wenig, aber du verstehst, worauf ich hier hinaus möchte …)
Zur Super-Partnerin des Millenniums würde ich mutieren.
Und er?
Naja, zu Beginn fand er meine fürsorgliche Ader auch ganz reizend. Klar, jeder Mensch möchte ab und zu ein wenig betütert werden, keine Frage.
Aber auf Dauer wurde es ihm einfach zu viel:
Ich gab ihm das Gefühl, ein kleines Kind zu sein. Die Mamarolle, die ich so aufopfernd eingenommen habe, wirkte sich anscheinend alles andere als attraktiv und sexy auf ihn aus.
Wenn ich eines daraus gelernt habe, dann das: Von Leidenschaft und Attraktivität wird wenig bleiben.
Dein exzessives Mutterrollen-Helfersyndrom wird einen hohen Preis verlangen: die Rolle der Geliebten.
Warum willst du ihn zahlen?
Die Mutterrolle als Beziehungskiller
Der Psychotherapeut William Perry von der Florida International University geht einen Schritt weiter und erklärt, dass diese Mutter-Sohn-Konstellation zu dysfunktionalen Partnerschaften führt.
Vom „Beziehungskiller“ spricht die Paar-Expertin Elena-Katharina Sohn in diesem Kontext.
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17 tückische Beziehungskiller
Mach das bloß nicht!
Kein Wunder – bei den folgenschweren Konsequenzen:
Du verlierst den Respekt.
Neben dem eingeschlafenen Sex-Leben verlierst du jegliche Achtung und Respekt vor deinem Partner.
Du warst schon wieder mal die Schlauere?
Er erscheint dir manchmal einfach nicht kompetent genug?
Würde er doch bloß auf dich hören und die Dinge richtig tun, dann würdet ihr euch so viel seltener in die Haare kriegen …
Oder?
Dein Held wird zum Versager.
Dein Mann wird sich mehr und mehr wie ein Versager vorkommen.
Und das ist auch verständlich:
Du würdest dich wahrscheinlich auch nicht wohl fühlen, wenn er dir erklärt, wie Paprika geschnitten wird oder was du anzuziehen hast?
Und wenn er deine Lieblingskleidungsstücke, die er nicht an dir mag, bewusst ganz unten in der Garderobe versteckt, damit du sie nicht findest?
Kannst du deinem Mann dann verübeln, dass er verärgert ist?
Und sich distanziert? Vielleicht widerspricht er noch ab und zu und reagiert genervt. Oder er ist bereits abgestumpft und hat verzweifelt resigniert. Oder noch schlimmer: Er ignoriert dich.
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“Er ignoriert mich”
Dein 7-Schritte-Plan
Wenn es für längere Zeit so weitergeht, kannst du dir sicher sein, wo dieser Weg endet: In einer Beziehungskrise.
Mit diesem Verhalten schaffst du es nicht, den Helden in ihm zu wecken und ihn zu inspirieren, etwas für dich zu tun.
Ich gehe einen Schritt weiter und behaupte: Du hast sogar das Gegenteil erreicht.
Er wird aufhören, das zu tun, was er als Held – ganz ohne deiner Bitte oder Anweisung – einst für dich tat. Schließlich kann er es dir sowieso nicht recht machen. „Wozu dann all die Mühe?“, denkt er sich.
Er hört auf, sich um dich zu bemühen.
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Er bemüht sich nicht: Dein 3-Zutaten-Rezept
Und was hast du dadurch gewonnen?
Du fühlst dich ausgenutzt.
Du fühlst dich ausgenutzt und jammerst nur „Ich tue alles für ihn und er gibt mir nichts zurück.“
Aus deiner übermäßigen Kompromissbereitschaft machst du ihm Vorwürfe, wie ich z.B. während unseres Urlaubs: „Früher haben wir die Trips immer leidenschaftlich gemeinsam geplant. Jetzt fällt es immer nur auf mich zurück. Du interessierst dich überhaupt nicht mehr.“
Vielleicht stellst du dir auch die Frage, die mir des Öfteren durch den Kopf schoss:
„Warum bin ich immer diejenige, die alles macht?“
Und hier bist du es wieder, die den Blogartikel liest und nochmals alles gibt, um die Wogen zwischen euch zu glätten, eure Beziehungsprobleme zu lösen und euch aus der Beziehungskrise zu befreien.
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BEZIEHUNGSKRISE MEISTERN: 69 STARKE ZITATE, DIE DIR HELFEN
Zumindest fühlt es sich für dich so an.
Liebes, ich glaube, dass es etwas gibt, was dir helfen kann.
Zumindest hat es mir geholfen.
Lass mich in den Kommentaren wissen, ob es auch bei dir gefruchtet hat.
3 Dinge, die du ab sofort NICHT mehr TUN solltest
Heute möchte ich, dass du dich zurücklehnst, meine Liebe.
Dich STOPPST, bevor du diese Dinge tust:
1) Hilfe anbieten, um die er nicht gebeten hat.
Ich kann dem Zitat von Mandy Hale nicht widersprechen.
Allerdings glaube ich sehr wohl, dass du es damit übertreiben kannst.
Bat mich mein Partner darum, die Organisation unserer Reise an mich zu reissen (von Buchung der Tickets bis zum Aussuchen der Wanderungen)? Nein.
Fragte er nach meinem schlauen Rat, welche Jacke er packen soll? Ebenfalls nicht.
Ich tat all diese Dinge aus freiem Willen. Aus Fürsorge und Hilfsbereitschaft. Vielleicht auch, um etwas mehr Wertschätzung und Anerkennung zu erhaschen. Ich weiß es nicht.
Was ich allerdings weiß: Dass mich der Weg an einen Ort brachte, an dem ich mich nicht wertgeschätzt, sondern noch mehr im Stich gelassen fühlte. Und letztendlich in einer Beziehungskrise und Beinahe-Trennung endete. Die Fragen, mit denen ich mich dich dann auseinander setzen musste: Gehen oder bleiben? Und um die Beziehung kämpfen? Liebt er mich noch?
Nach vielen gescheiterten Versuchen, schlug ich schließlich einen anderen Weg ein:
Ich hielt mich zurück.
Zum Beispiel mit meinem schlauen Ratschlag, als er ein wenig stärker auf das Gaspedal drückte (mein altes “ich” hätte in diesem Moment schon längst ein Warnsignal gesendet!). Was denkst du, was danach geschah?
Er fragte mich, ob ich es für wahrscheinlich halte, dass wir geblitzt werden und er nicht doch lieber den Schildern folgen soll.
Dein Mann braucht keine Mutter, die ihm stets den rechten Weg weist. Auf diese Weise zerstörst du nur die emotionale Nähe zwischen euch.
2) Ihn erziehen.
Schon zu Beginn einer Beziehung machen wir Frauen häufig diesen Fehler:
Wir neigen dazu, uns unseren Traumprinzen zurechtzuschneidern.
Dabei übersehen wir gerne mal die ein oder andere Macke. Schließlich sind wir Expertinnen darin, ihm Verhaltensweisen im Laufe der Beziehung ab- bzw. anzugewöhnen.
Zumindest denken wir es oft.
Ein Trugschluss.
Leider machen wir diese Rechnung ohne unseren Partner und sind schließlich frustriert, wenn sie nicht aufgeht und wir in Beziehungsproblemen enden.
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BEZIEHUNGSPROBLEME LÖSEN? KEIN PROBLEM
Dabei ist es im Grunde ganz einfach: Das Letzte, was unsere Männer wollen, ist eine Frau, die sie verändern möchte. Er braucht keine Mutter, die ihn (um)erzieht.
Du kannst ihm ja nicht übelnehmen, dass er so geliebt und akzeptiert werden möchte, wie er ist?
Das möchtest du doch auch, Liebes. Oder nicht?
3) Deine Bedürfnisse ignorieren.
Wenn du ein Rezept willst, dich und ihn unglücklich zu machen, dann ist es dieser: Deine Bedürfnisse hintenanzustellen.
So.weit.hinten.wie.nur.möglich.
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Ich weiß, wovon ich spreche.
Da ich selbst ein glorreicher Meister darin war.
Ich kaufte für ihn Dinge, die ich mir selbst nicht leisten wollte. Oder erledigte für ihn Dinge, für die ich selbst die Zeit nicht fand. Ich ermunterte ihn immer wieder, während ich selbst am Boden lag.
Diese Mutterrolle mag dir wie ein Akt des Samariters vorkommen. Eine Mutter, die sich selbst für das Baby aufopfert. Oder in deinem Fall: Für die Beziehung und für ihn.
Es mag dir das Gefühl verleihen, etwas Gutes für deinen Partner getan zu haben.
Allerdings erreichst du das komplette Gegenteil damit.
Du meinst vielleicht, dass das Beziehungsfürsorge ist, in Wahrheit ist es: Beziehungssabotage!
Dein Mann möchte nicht, dass du dich – wie einst seine Mutter – für ihn aufgibst.
Je weniger du dich selbst achtest, desto weniger wird er dich, langfristig gesehen, achten.
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5 SELBSTFÜRSORGE FALLEN, DIE IN SELBSTSABOTAGE ENDEN
Nicht, weil er gemein ist oder dich nicht liebt. Sondern, weil er es von dir lernt.
Das ist das Letzte, was du willst.
Noch schlimmer ist, dass dein Groll auf ihn tagtäglich wächst.
Bis du eines Tages explodierst und ihm plötzlich an den Kopf schmeißt: “Ich habe mich für dich aufgegeben.“
Die Frage ist allerdings, und damit kommen wir wieder auf Punkt 1 zu sprechen, hat er dich jemals gebeten, sich für ihn aufzugeben, Liebes? Hat er dich in diese Mutterrolle eingekleidet?
Ein guter Mann (und ich bin mir sicher, dass deiner zu diesen tollen Männern zählt, sonst wärst du nicht mit ihm) will nur dein Bestes.
Er will seine Frau glücklich wissen und würde dafür heldenhaft die eigenen Wünsche hintenanstellen.
Nicht ohne Eigennutz: Schließlich fühlt er sich wohl in seiner Heldenrolle.
Meine Frage an dich lautet daher:
GELIEBTE VS. ZWEITE MAMA – WER BIST DU? UND WER WILLST DU SEIN?
von Herz zu Herz
deine Kristina
Kommt dir die Situation bekannt vor? Wo neigst du dazu, in die Mutterrolle zu schlüpfen? Ich freue mich auf deine Kommentare und dein Feedback.
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16 Kommentare
Jessi
Danke für die Tipps! Es ist nicht leicht sie umzusetzen, aber das Wissen ist ja schon mal ein Anfang 🙂
Kristina
Sehr gerne, Jessi.
Wenn du noch mehr Tipps für die Umsetzung brauchst, kannst du mir jederzeit gerne schreiben.
❤-liche Grüße
Kristina
Lenusik
Super Post, da ist etwas dran… Ich finde die Mutterrolle hat u. a. auch etwas mit Vertrauen in die andere Person zu tun, weshalb solch ein Verhalten langfristig Schaden anrichten kann… Ich selber komme mir in der Rolle vor bei Themen wie Tisch decken oder dreckiges Geschirr abräumen.
Kristina
Ja, das stimmt, Lenusik! “Vertrauen haben” und “Kontrolle aufgeben” – beides Themen, die sehr stark damit zusammenhängen.
Ich danke dir für deine Offenheit und für deine Ergänzung. ❤
Witzig. Zum Geschirr abräumen hätte ich auch eine interessante Story ??
Liebste Grüße
Kristina
Trang
Vielen Dank für den tollen Bericht. Da sind einige Sachen, die mir bekannt vorkommen. Eigentlich weiß man, dass man solches Handeln lassen soll, vergisst/verdrängt es aber immer wieder. Du hast die mit deinen Tipps finde ich das Wichtigste auf den Punkt gebracht!
Kristina
Sehr gerne, Trang.
Das mit dem Verdrängen kenne ich gut. ? Mir hilft es daher immer wieder dran erinnert zu werden.
Liebste Grüße
Kristina
Elisabeth
Dieser Artikel spiegelt mich wirklich eins zu eins wieder und das ist erschreckend. Es ist aber auch leicht beruhigend zu wissen, dass ich damit nicht alleine bin. Es wird schwer und ich muss wirklich an mir arbeiten, aber ich denke der Artikel wird mir sehr helfen!! ?
Kristina
Liebe Elisabeth,
wir Frauen haben wohl doch so einiges gemeinsam 😀
Umso besser, dass wir einander helfen können <3
Ich freue mich über dein Feedback. Dankeschön :-*
Falls du Schwierigkeiten mit der Umsetzung hast, du weißt ja wo du mich findest. Vielleicht habe ich den ein oder anderen Tipp parat.
Liebe Grüße
Kristina
Julia
Ich erkenne mich sehr. Wobei es bei uns schon eine Stufe schlimmer ist, fürchte ich 🙁
Ich habe außerdem die Erfahrung gemacht, dass wenn ich mich nicht kümmere, er es trotzdem nicht in die Hand nimmt. Und wenn es dabei zum Beispiel um die Urlaubsbuchung geht, dann betrifft es mich ja auch. Daher weiß ich nicht, wie ich das gut umsetzen soll, Dinge nicht einfach gleich selber zu machen.
Kristina
Liebe Julia,
dankeschön, dass du deine Erfahrung mit uns teilst.
Was hast du bereits versucht? Hast du ihm deinen Wunsch mitgeteilt und wie hat er darauf reagiert?
Ein Artikel, der dir helfen kann, damit er sich mehr Mühe gibt: Er gibt sich keine Mühe mehr.
Ich freue mich von dir zu hören. 🙂
Herzliche Grüße
Kristina
Ela Landmann
Hallo liebe Kristina, vielen lieben Dank für deine großartigen Tipps. Ich habe sie verstanden, jedoch weiß ich nicht, wie ich die Tipps umsetzen soll, ohne, dass es wie Trotz aussieht. Ich plane auch immer unsere Urlaube. Er interessiert sich überhaupt nicht dafür, obwohl ich ihm immer wieder sage, dass mir mein Urlaub heilig ist und ich es gerne langfristig planen will.. nichts. Ich mach es. Der Urlaub ist auch immer schön. Aber wenn ich es nicht mache, dann machen wir halt auch keinen Urlaub. Oder er kommt total kurzfristig an, wo alle Unterkünfte bereits verbucht oder überteuert sind. Auf sowas hab ich keine Lust. Also soll ich dann Urlaub für mich selbst planen? Und ihn dann nicht mitnehmen? Das würde dich auch für Zündstoff sorgen. Ich hab es auch in einer ruhigen Minute gesagt, dass mir Urlaub wichtig ist und es mich freuen würde, wenn er mitplant ect pp. Also ganz lieb und ohne Vorwürfe. Es ändert sich nichts. Und es ist ja auch nicht so, dass es ihm egal ist. Er denkt immer nur kurz vor knapp.. es bleibt also immer an mir hängen. Ich finde es generell schwierig, mich im nichts mehr zu kümmern oder zu planen, weil dann auch wirklich alles liegen bleibt. Schon oft ausprobiert. Ich mache z.b. viel für mich selbst und ich liebe mich auch selbst. Aber das nützt alles nicht. Er denkt, ich komme gut klar… Ich finde es einfach schwierig diese Tipps umzusetzen, ohne dabei das Paarleben zu vernachlässigen. Ich müsste dann immer alleine essen, alleine Urlaub machen und und und…
Kristina
Hallo liebe Ela,
vielen Dank, dass du deine Erfahrung teilst. Ich kann sehr gut nachvollziehen, wovon du sprichst.Und viele andere denke ich hier auch!
Es ging mir in dem Artikel weniger um Trotz. Das sollte keinesfalls Ziel sein. Auch nicht, den Partner zu etwas zu “zwingen”, wir können uns von ihnen wünschen und sie darum bitten, uns den Wunsch zu erfüllen. Aber unsere Partner haben trotzdem die Möglichkeit, unseren Wunsch nicht zu erfüllen. Schließlich ist jeder Mensch ein freier Mensch :-). Was zählt ist, dass du deine eigenen Wünsche erkennst, den Versuch unternimmst, sie dem Partner in einer vernünftigen, motivierenden Art mitzuteilen und ihm dann die Wahl lässt, ob er es ausführt und wie er es ausführt. Wie ich aus deinem Bericht verstehe, macht es dein Partner teilweise auch schon – nur eben auf seine Art (last Minute). Vielleicht hilft hierbei etwas Geduld.
Wenn er sich entscheidet, es nicht zu tun oder anders zu tun als du es dir wünschst, kannst du lernen, Wege für dich zu finden, wie du trotzdem damit gut umgehen kannst. z.B. akzeptieren, dass seine geplanten Urlaube last Minute erfolgen (ich plane meine Reisen z.B. auch sehr last Minute, dadurch bin ich so viel flexibler- was ich sagen will: das kann auch Vorteile haben) oder z.B. dass ihr es gemeinsam macht, ggfs mit Deadlines arbeitet, an die sich beide halten, oder Aufgabenteilung: du buchst die Hotels und er überlegt sich Aktivitäten vor Ort, wo er mit seiner spontanen Art wahrscheinlich besser klarkommt). Dabei kann helfen, lösungsorientiert zu denken (z.B. wie klappt es trotzdem, obwohl wir so unterschiedlich sind), anstatt das Problem (er tut einfach nichts und ich bin die einzige, die etwas tut) zu fokussieren und darüber sehr frustriert zu sein.Dieser Frust ist dann tatsächlich für nichts gut …
Ich glaube auch, dass alleine essen oder alleine Urlaub machen dich nicht glücklicher machen wird als im schlimmsten Fall es doch selbst zu machen, aber weniger darüber frustriert zu sein und es zu akzeptieren. Oder? 🙂
Danke dir für deine Ehrlichkeit <3
Liebe Grüße
Kristina
Alexandra
Ich erkenne mich leider auch selbst sehr gut darin wieder. Was vielleicht auch daran liegt, dass ich auch noch Haustiere habe um die ich mich kümmer und daher öfter mal dieses bemutternde Verhalten an den Tag lege. Nur ist mir selber nie bewusst gewesen wie sehr sich das auf meinen Mann übertragen hat. Danke für die Worte. Ich hoffe ich kann das irgendwie in meinem Alltag umsetzen. Momentan lese ich mich durch deine Artikel da ich gerade auch etwas verzweifelt bin in meiner Beziehung. Wir sind noch nicht Mal ein Jahr verheiratet und es gibt so viele Dinge die mir momentan fehlen, aber unsere Kommunikation endet immer im Streit. Und ich bin in der Hoffnung hier irgendwo zumindest einen Gedankenstoß zu finden.
Liebe Grüße
Alexandra
Kristina
Liebe Alexandra,
ich danke dir für deine Offenheit. Ich glaube, es geht hier vielen Frauen so, dass sie zu gerne in diese Rolle schlüpfen. Hast du schon versucht, etwas im Alltag umzusetzen und was glaubst du, woran ist es bislang gescheitert? Vermutlich möchte dein Partner auch nicht, dass die Kommunikation im Streit endet. Habt ihr über Erwartungen und Wünsche euch bereits ausführlich unterhalten?
Liebe Grüße
Kristina
Sarah Mia
Liebe Kristina,
vielen Dank für deinen Interessanten Blog, ich erkenne mich – leider – absolut wieder. Es hilft schon enorm, dass ich es jetzt sehe, aber ich weiß noch nicht genau wie ich es umsetzen kann. Hast du hierzu vielleicht noch ein paar Tipps?
Zum Beispiel beim Urlaub, ich möchte gerne wegfahren, wie kann ich es hierbei mehr gleichberechtigt machen statt alles an mich zu reißen?
Oder beim Job, mein Mann ist sehr unzufrieden in seinem Job, ich habe ihm bislang immer “geholfen”, ihm gesagt bewirb dich hier, schreib da eine Mail hin usw. – wie kann ich das besser machen ohne ihn gleich komplett allein zu lassen mit dem Thema?
Liebe Grüße
SarahMia
Kristina
Liebe Sarah,
zum Urlaub: welchen kleinen Schritt kannst du denn machen, um ihm das Thema zu überlassen? Vielleicht bitten, ein nettes Hotel für euch herauszusuchen. Oder einen Vorschlag zu machen, wohin die nächste Reise gehen kann. Und ihm dann zu vertrauen, dass er etwas Passendes und Schönes für euch heraussucht.
Beim Job: ist es wirklich dein Job, das zu tun? Vielleicht ist, was du tust, nicht Hilfe, sondern Hilfe zur Hilflosigkeit? Vielleicht braucht er einen Punkt, an dem er merkt, dass er jetzt die Verantwortung selbst dafür tragen muss, damit er überhaupt ins Tun kommt – und du hinderst es?
Liebe Grüße
Kristina